Die Welt blickte mit eher gemischten Gefühlen ins „Land der Mitte“, wo von 8. – 24.  August 2008 die Sommerspiele offiziell abgehalten wurden. Die Probleme in China waren groß: halbfertige Hotels und Sporthallen, die verheerende Smog-Situation in Peking, zweifelhafte Sicherheitsstandards und zensurierter Internet-Zugang für die 40.000 ausländischen Journalisten vor Ort sorgten für weltweite Kritik.

„Ein olympisches Sportfest mit chinesischen Besonderheiten auf hohem Niveau“ hatte Premier Wen Jiabao versprochen; tatsächlich besann man sich in China auch bei der Vorbereitung auf die Spiele alter Traditionen und Glücksvorstellungen, und natürlich auch auf Feng Shui-Prinzipien.

  • Die beiden neuen Hauptstadien in Peking wurden zur Gänze nach Feng Shui entworfen und errichtet; entscheidend war dabei v.a. jene Situierung, die Glück verspricht. Das Nationalstadium („Vogelnest“) und das Schwimmstadion („Wasserkubus“) wurden an das Nordende der über 7 km langen kaiserlichen Nord-Südachse gebaut. Die Achse führt genau zwischen ihnen durch und stellt so eine geradlinige Verbindung zum Trommelturm, dem Kaiserpalast mit seinen Hallen der Harmonie und dem Himmelstempel dar.
  • Es gab auch eine neue Disziplin, die stark in der chinesischen Tradition verankert ist: Das chinesische „Wushu“ (Schattenboxen) war offizieller Demonstrationswettbewerb. 128 Sportler aus 43 Ländern massen sich im „Wushu“ in 15 Varianten der „chinese martial arts“.
  • Der Name eines Babys ist in China extrem wichtig. So entschieden sich über 4000 Elternpaare, ihren Babys den Vornamen „Aoyun“ (Olympische Spiele) zu geben. 92 Prozent darunter sind Jungen.
  • Die Zahl 8 ist in China ein Glückssymbol. Zum Starttag der Spiele am 8.8.2008 haben im ganzen Land über 15.000 verliebte Paare ihr Aufgebot bestellt.
  • China liebt Superlative. Während man üblicherweise bei Olympischen Spielen auf ein einziges Maskottchen setzt, hat sich Peking gleich für 5 entschieden. Sie heißen „Fuwa“, die Glücksbabys; ihre chinesischen Namen lauten Bei(bei), Jing(jing), Huan(huan), Ying(ying), Ni(ni) und bedeuten hintereinander gerufen „Willkommen in Peking“.