Haus, Wohnung, Geschäft, Büro, Garten, Partnerschaft und und und – Feng Shui kann ja tatsächlich helfen, viele Lebensbereiche zu optimieren und zu verbessern! Macht ja auch meistens durchaus Sinn … Ein für viele Menschen elementarer Ort kam da bisher aber viel zu kurz – nein, nicht, was Sie vielleicht denken … Es geht um den fahrbaren Untersatz, um das Auto!

Aber bevor Sie das, was Sie hier lesen, allzu ernst nehmen: Nicht alles, was unter Feng Shui verkauft wird, hält einer objektiven, kritischen Überprüfung nach westlichem Erfahrungsstandard stand. Hier ein wunderbares Beispiel:

Endlich (Achtung, Ironie!) sind einige besonders findige Menschen im Auftrag einer britischen Auto-Versicherung auf das „Auto-Feng-Shui“ gekommen – und wir wollen Ihnen das natürlich auch nicht vorenthalten!

Die Tipps, wie man nach Feng Shui Auto fährt, gingen in den letzten Wochen um die Welt und waren in den verschiedensten Zeitschriften zu lesen. Hier unsere subjektive Auswahl der Highlights:

  • Das unterscheidet den wahren Feng-Shui-Kenner gleich vom sonstigen „normalen“ Autofahrer: Ersterer parkt nämlich nie und nimmer mit der Schnauze Richtung Hauswand! Ganz klar doch: Autos mit ihren Kühlern und Scheinwerfern ähneln ja frappant wilden Raubtieren, und die könnten – wenn sie zum Haus blicken – den dortigen Bewohnern Angst einjagen und sie in Unruhe und Stress versetzen. Man stelle sich das vor – so ein eingeparkter Kleinwagen vor dem Haus … ganz schön nervenzerfetzend, nicht?
  • Der wahre Feng-Shui-ler singt im Auto und klatscht in die Hände. Dass das möglicherweise stark unfallgefährdend wirkt, ist egal. Hauptsache, das Chi kommt noch so richtig schön in Fluss – bevor es kracht …
  • Mit Hilfe von Meersalzkristallen, die zuerst im Wagen verstreut und dann weggesaugt werden, kann schlechtes Chi entfernt werden (Anmerkung der Sator-Redaktion: hier steckt sogar ein Körnchen Wahrheit drin – Salz kann tatsächlich zum „Reinigen“ belasteter Räume verwendet werden); klärend auf den Fahrer wirkt angeblich auch eine Flasche stilles Wasser.
  • Ein schmales, blaues Bändchen rund um das Navigationssystem ist ein weiteres untrügliches Zeichen: hier ist ein Feng-Shui-Anhänger unterwegs! Das blaue Band soll nicht den Frühling ankündigen („Frühling lässt sein blaues Band ….“), sondern als Repräsentant des Elements Wasser den Gemütszustand des Fahrers verbessern, auf dass dieser „klar, fließend und aufmerksam“ durch die Straßen gondle. Ähnlich wirksam: ein blaues Band rund um den Rückspiegel.
  • Den einzigen Tipp, den man ohne Zögern unterschreiben kann: Man solle das Auto regelmäßig entrümpeln und säubern. Die Begründung: „Vermüllte Fahrgastzellen drücken aufs Gemüt und saugen dem Fahrer die Kraft aus (na ja, so stark übertreiben hätte der Autor auch wieder nicht müssen); außerdem gelangt durch klare Fensterscheiben, die ja sozusagen „das Auge“ des Autos sind, das Chi besser ins Wageninnere“. Wir sagen schlicht: Saubere Autofenster sind ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit …

Diese Tipps wurden – wie gesagt – weltweit abgedruckt und in zahlreichen Internet-Foren diskutiert. Mindestens so vergnüglich wie das „Auto-Feng-Shui“ an sich sind die ergänzenden Bemerkungen und nicht ganz ernst gemeinten Fragen diverser Leser in den Foren – hier eine kleine Auswahl:

  • Bitte parken Sie nie auf einem Haustier – ist eindeutig schlecht für sein Chi.
  • Feng Shui basiert ja u.a. auf den Himmelsrichtungen. Darf ich nun nur mehr in eine bestimmte Richtung fahren, um möglichst harmonisch leben zu können?
  • Sind die grünen Beetles (VW) tatsächlich auch als Raubtiere zu betrachten?
  • Mein Auto ist ein Eigenbrötler. Sein Chi fließt am besten in kurvigen Straßen, wenn keine anderen Autos zu sehen sind.